08.04.2024 | NRD.de
Im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Mainz besuchte eine Gruppe lettischer und spanischer Studentinnen verschiedene Arbeitsbereiche der NRD. Sie hatten für eine Projektwoche recherchiert, wie Menschen mit Behinderung in ihren Herkunftsländern in den Arbeitsmarkt integriert werden.
Bereits seit einigen Jahren bietet die Universität Mainz für eigene und internationale Studierende Projektwochen zu wechselnden Themen an. In diesem Jahr lautete ein Thema: „Towards a more inclusive labour market“ („Auf dem Weg zu einem inklusiveren Arbeitsmarkt“), mit dem sich fünf Studentinnen aus Lettland, Spanien und Deutschland beschäftigten. Sie recherchierten, wie Menschen mit Behinderung in ihren Herkunftsländern in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das Besondere: Alle Projektteilnehmerinnen kommen eigentlich aus anderen Fachbereichen wie beispielsweise Germanistik oder Wirtschaftswissenschaften. Umso interessanter war für sie der Blick über den Tellerrrand.
In der NRD hatte die Universität Mainz schnell eine lokale Kooperationspartnerin gefunden. Die Projektwoche startete mit einer Runde in Mainz, in der die Studentinnen ihre Ergebnisse präsentieren konnten und bei der auch Vertreter der NRD anwesend waren. Am Mittwoch und Donnerstag besuchte die Gruppe, mit Ausnahme der deutschen Projektteilnehmerin, dann verschiedene Arbeitsbereiche der NRD.
Den Auftakt machte die Tagesstätte in Mühltal, wo die Studentinnen, ein Mitarbeiter des Career Service Mainz sowie die beiden NRD-Mitarbeitenden Jörg Hartmann und Philine Steeb (beide KMF) herzlich von Kerstin Bergsträßer, Simone Maaz und Kristin Pissarek-Höft in Empfang genommen wurden. Sie führten durch mehrere Tagesstätten-Gruppen und erklärten, wie die Beschäftigten einzelne Arbeitsschritte bei der Herstellung von Seifen, Grußkarten oder Hundeleckerlies ausführen. Am Nachmittag folgte ein Besuch im Secondhand-Shop, wo die Gruppe auf Englisch von Darren Böhling, einem der Beschäftigten des Shops, begrüßt wurden. Er ist zweisprachig aufgewachsen und konnte so direkt die Fragen der Studentinnen beantworten.
Der nächste Programmpunkt führte die Gruppe zum E-Bike-Hersteller Riese & Müller, der vier BiB-Plätze anbietet. Empfangen wurde die Gruppe von der NRD-Klientin Elvira Keitel, die stolz erklärte, welche Arbeiten sie im Café und der Kantine des Unternehmens übernimmt. Zwei Mitarbeiterinnen aus dem Personalbereich von Riese & Müller führten anschließend die Gruppe durch die Werkshalle. Den ersten Tag ließen die Studentinnen dann gemeinsam mit dem Universitätsmitarbeiter Thomas Kording und den beiden KMF-Kolleg*innen im Mühltaler Gartenmarkt bei Kaffee und Kuchen ausklingen.
Der zweite Tag startete mit einer Besichtigung der Mühltal-Werkstätten 2, bei der Joachim Heckwolf Einblick in die sehr unterschiedlichen Arbeitsbereiche gab. Besonders beeindruckt war die Gruppe von den kreativen Lösungen, die die Mitarbeitenden vor Ort gefunden hatten, um den Beschäftigten die Arbeit zu erleichtern oder überhaupt zu ermöglichen. Auch moderne Technologien wie der Ulixes, ein digitaler Arbeitsassistent, kommen dabei zum Einsatz. Danach führte Reinhard Stumpf durch den Berufsbildungsbereich (BBB) und stellte ein hauseigenes Produkt, den MüMa, einen Magnetbaukasten aus Holz, vor.
Zum Mittagessen ging es für die Gruppe nach Darmstadt zum Hofgut Oberfeld, wo die Gruppe nach dem Essen von der NRD-Beschäftigten Andrea Söller im Werkhaus begrüßt wurde. Vogelhäuser, Grillanzünder und viele andere Produkte werden hier in Kooperation mit der Heydenmühle e.V. hergestellt und verkauft. Zurück in Mühltal fuhr die Gruppe auf den Sonnenhof. Gut gelaunt wurde sie dort von Günter Rose in Empfang genommen und konnte die verschiedenen Arbeitsbereiche wie Stall, Milchraum und Kartoffelverarbeitung besichtigen. Am meisten Aufmerksamkeit erregten dabei die jungen Kälber und der Melkroboter, dank dem die NRD-Mitarbeitenden nun viel mehr Zeit für die Beschäftigten haben. Für einen letzten Kaffee und Kuchen ging es zum Abschluss nochmals in den Gartenmarkt, bevor sich die Gruppe wieder auf den Weg nach Mainz machte.
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