Jetzt gibt es auch Bio-Eier auf dem „Sonnenhof“

21.05.2021 NRD.de

Jetzt gibt es auch Bio-Eier auf dem „Sonnenhof“

Unterstützer*innen der NRD ist es mit zu verdanken, dass der Landwirtschaftsbetrieb „Sonnenhof“ in Mühltal ein neues Geschäftsfeld aufbauen kann. Neben Milch, Kartoffeln und Getreide gib es jetzt auch Bio-Eier vom „Sonnenhof“. Mit ihrem Spenden-Mailing zur Osterzeit hatte die NRD für das Projekt „Hühnermobil“ geworben. 46.000 Euro kostet das bewegliche Hühnerhaus und 470 Spender*innen haben einen wesentlichen Anteil zur Finanzierung beigesteuert. Ab sofort werden zehn kleine Bio-Eier zum günstigen Preis von 2 Euro zu den Öffnungszeiten zwischen 7 und 16 Uhr direkt ab „Sonnenhof“ verkauft. Demnächst beginnt die Vermarktung über externe Verkaufsstellen. Marlene Broeckers hat das „Hühnermobil“ besichtigt und sich nach den Lebensbedingungen des Federviehs erkundigt.

Auf der großen Wiese rechts unterhalb vom „Sonnenhof“ in Mühltal kann man das „Hühnermobil“ leicht übersehen. Die grünen Außenwände sorgen dafür, dass sich der mobile Stall unauffällig in die Landschaft einfügt. Und die Hühner, die Mitte Mai noch sehr vereinzelt ins Freie kommen, sieht man kaum im hohen Gras. Sie sind die Kundschafter der 225 Tiere umfassenden Gruppe, die neuerdings hier ihr Zuhause hat. „Das ist völlig normal“ erklärt Teamleiter Günter Rose, „für die jungen Hühner ist das alles neu hier. Deshalb werden einzelne Tiere vorgeschickt, um die Umgebung zu erkunden. In einigen Wochen wissen dann alle Bescheid, dass sie hier einen sicheren Ort haben und werden sich tagsüber alle im Freien aufhalten.“

Zwei Hähne als Wächter

300 Hühner haben Platz im Haus, 75 weniger sollen es sein, wenn die Tierhaltung nach Bio-Richtlinien erfolgt. Deshalb hat der „Sonnenhof“ 225 Tiere angeschafft, die inzwischen 180 bis 200 Eier pro Tag legen. Aus Gründen des Tierwohls wurde auf zwei Legehühner verzichtet, stattdessen sind zwei Hähne dabei. „Sie werden für die Eierproduktion nicht gebraucht, sondern üben im Freien die Wächterfunktion für die Herde aus“, erklärt Steffen Götz, Leiter des Grünen Bereichs in den Mühltal-Werkstätten. Zu den natürlichen Feinden von Hühnern gehören Füchse und Greifvögel. Schutz vor dem Fuchs soll der Elektrozaun gewährleisten, der das 9.000 Quadratmeter große Hühnergelände umspannt, vor dem Habicht werden die Hähne warnen. Auch Hecken und Sträucher, die auf der Wiese noch gepflanzt werden, dienen der Zuflucht. Einstweilen erfüllen die „Tunnel“, die auf dem Freigelände verteilt wurden, diese Funktion. Und ein Sandbad wird im Freien ebenfalls noch angelegt. Dies nutzen die Hühner, um ihr Federkleid zu pflegen.

Gegenwärtig hält sich das Federvieh ganz überwiegend noch im Inneren des Hühnermobils auf, dessen Konstruktion viel Bedacht erkennen lässt. Ganz unten ist der Scharr-Raum, der mit Stroh ausgelegt ist. Hier können die Hühner Körner und Mineralfutter picken, natürlich in Bioqualität. Einen Stock höher gibt es Stehplätze, Stangen und Podeste zum Sitzen sowie sechs abgedunkelte Nest-Häuschen zum Eierlegen.

Dass sich die über 200 Hühner nicht um sechs Legeplätze streiten müssen, dafür sorgt die Rangordnung, die binnen einer Woche in der Gruppe schon gut geklärt war. Für menschliche Beobachter wird dies deutlich an der zunehmenden Ruhe, die sich im Hühnermobil ausbreitet. Eine schlaue Konstruktion im Lege-Häuschen sorgt dafür, dass kein Ei von nachfolgenden Hühnern zerdrückt wird. Das gelegte Ei rollt dank der leichten Schräglage des Nests nach hinten ab, landet auf einem gepolsterten Zwischenboden und kullert dort langsam weiter zu der Sammelstelle, die einmal täglich geleert wird.

Ergänzend zur Flüssigkeit, die die Hühner im Freiland beim Futtern von Gras, Insekten und Würmern zu sich nehmen, findet sich im Stall auch eine Wasserbar. Die schlauen Hühner tippen mit dem Schnabel auf einen Knopf, daraufhin wird eine kleine Menge Wasser freigegeben. Diejenigen, die den Mechanismus nicht verstehen, nutzen eine kleine Tränke, die stets nachgefüllt wird.

Von den rund 40 Menschen mit Beeinträchtigung, die auf dem „Sonnenhof“ arbeiten, hat jetzt eine kleine Gruppe von 3 Personen jetzt täglich mit den Hühnern und Eiern zu tun. Sie sind dabei, wenn einmal am Tag die frisch gelegten Eier eingesammelt werden, sie kontrollieren, stempeln und verpacken die Eier.

Klein wie sie sind, legen die Hühner im Mai noch kleine Eier. Aktuell werden die Eier zu den Öffnungszeiten des „Sonnenhof“ (7:00 bis 16:00 Uhr) direkt verkauft, demnächst beginnt auch die externe Vermarktung über den Mühltaler Gartenmarkt und andere Verkaufsstellen.

Allen Spenderinnen und Spendern sei nochmals herzlich gedankt!

Weitere Informationen zum Sonnenhof gibt es unter www.sonnenhof.nrd.de

Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie

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